Selbst wenn die Vorbereitung noch so gut war: Am Anfang einer neuen Saison besteht immer eine gewisse Anspannung und man zweifelt, ob die Form im Verhältnis zu den Konkurrenten tatsächlich schon so gut ist, wie man meint. Dies ändert auch der Status als amtierende Welt- und Europameister nichts daran. Denn im Sport, sagt der Erfolg von gestern über den Erfolg von morgen gar nichts aus und es zählt nur der nächste, bevorstehende Wettkampf!
Klar, wir hatten gut und hart an unserer Physis gearbeitet und diese nochmals gesteigert, sodass persönliche Bestleistungen auf dem Ergometer herausgeschaut hatten. Wir verbrachten 6 Wochen in Neuseeland und absolvierten unzählige Kilometer auf dem Wasser im Vierer. Und doch: der Zweifler im Kopf meldet sich vor dem ersten Wettkampf einer neuen Saison immer.
Am ersten Weltcup der Olympiasaison im italienischen Varese ging es also darum herauszufinden wo man in der neuen Saison steht und ob wir dort weitermachen können wo wir an der letztjährigen WM aufgehört hatten.
Zu unserer Zufriedenheit steigerten wir uns von Rennen zu Rennen und gewannen nach dem Vorlauf und Halbfinale auch das Finale deutlich. Die Resultate findet ihr hier Es war für uns somit die Bestätigung der guten Trainingsresultate und Lohn für die harte Schinderei im Winter. Zudem konnten wir wertvolle Punkte für den Gesamtweltcup sammeln und wir werden an unserem Heimweltcup in den gelben Trikots des Führenden im Gesamtweltcups an den Start gehen. Und als kleines Zückerchen, hat uns dieser Weltcup-Sieg die defintive Seletkion von Swiss Olympic für die Olympischen Spiele 2016 in Rio eingebracht! Nach London 2012 dürfen wir also im August in Rio ein zweites Mal an Olympischen Spielen teilnehmen.
Ein positives Erlebnis in Form eines Weltcupsieges hilft also nicht nur dem Sportler-Ego, sondern auch in psychologischer Hinsicht. Denn die Motivation eines Spitzensportlers sind nun mal der persönliche Fortschritt und der Sieg. Der Weltcuptriumph bzw. die Bestätigung, in den Vorbereitungsmonaten erfolgreich gearbeitet zu haben, lindert die Strapazen der kommenden Tage im Trainingslager in Varese ein bisschen. Denn die nächsten wichtigen Zwischenschritte folgen in Balde: die EM vom 6. bis 8. Mai in Brandenburg und dann der Heimweltcup auf dem Rotsee vom 27. bis 29. Mai.